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AVES Aargau: Ausstiegsinitiative schadet dem Aargau dreifach

Die «Atomausstiegsinitiative» der Grünen würde den Aargau besonders stark treffen. Der Industrie- und Wirtschaftsstandort ist auf eine zuverlässige Stromversorgung zu akzeptablen Preisen angewiesen. Die nukleare Stromproduktion sichert viele hochwertige Arbeitsplätze im Kanton. Zudem würde der Aargau als Forschungsstandort leiden.

Gegen die «Atomausstiegsinitiative» wird ins Feld geführt, dass sie zu mehr Stromimporten (Atomstrom aus Frankreich und Kohlestrom aus Deutschland), einer zu schlechteren Umweltbilanz und zu einer Gefährdung der Stromversorgungssicherheit führt. Die AVES Aargau teilt diese Argumente, weist aber zusätzlich auf die besondere Situation im Aargau hin.

Der Aargau ist ein wichtiger Industriestandort. Die zahlreichen grösseren und kleineren Betriebe sind auf eine stabile Stromversorgung angewiesen. Die Gefahr von Blackouts oder teilweise bereits von Spannungsschwankungen im Stromnetz verschlechtern die Standortqualität. Hinzu kommen die absehbaren finanziellen Belastungen der Stromkonsumenten durch höhere Netzentgelte und massiv höhere Abgaben. Bei einer Annahme der «Atomausstiegsinitiative» der Grünen muss das Stromnetz sehr schnell und sehr stark ausgebaut werden. Der Zubau von noch nicht marktreifen alternativen Energien funktioniert zudem nur durch Subventionen. Die mi‚ttelfristige Verlagerung von Aargauer Arbeitsplätzen ins Ausland wäre die absehbare Folge.

Der Aargau ist aber auch ein Energiekanton. Die Kernkraftwerke Beznau und Leibstadt produzieren sehr günstigen Strom und garantieren tausende von hochwertigen Arbeitsplätzen in den Kraftwerken und den Zulieferbetrieben. Bereits 2017 müsste Beznau abgestellt werden; 2029 würde Leibstadt folgen. Innerhalb eines Jahres kann die Kapazität von Beznau nicht durch erneuerbare Energien ersetzt werden! Alleine für Beznau wären 1492 Windräder oder rund 40‘000‘000 m2 Solarzellen nötig – für Leibstadt noch viel mehr.

Der Aargau ist zudem ein Forschungsstandort. Am Paul Scherrer Institut befinden sich Kernforschungsanlagen und wird an konzeptionell völlig neuen Kraftwerkstypen geforscht. Diese Forschung würde keinen Bestand haben, wenn die Schweiz die Kerntechnologie verbietet. Vielmehr würden die besten Köpfe ins Ausland abwandern und die Schweiz den Anschluss in der Kernforschung verlieren. Falls sich neue Reaktorkonzepte, die sogar die heutigen Abfälle verbrennen können, oder gar die erhoffte Kernfusion etablieren, würde diese Entwicklung ohne die Schweiz und ohne Aargauer Forschungen und Entwicklungen stattfƒinden. Damit der Aargau nicht dreifach verliert, empfiehlt die AVES die Ablehnung der chaotischen «Ausstiegsinitiative».

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